Die Geschichte der Socken reicht lange zurück und ist durchaus faszinierend. Die ersten Strickwaren wurden 1500 v. Chr. in der Nähe von Jütland gefunden. Erste Stoffwaren, die Strümpfen glichen, wurden in ägyptischen Gräbern in Antinoe entdeckt und sind rund 1500 Jahre alt. Das bedeutet, dass uns Strickwaren nun seit mehr als 3500 Jahren begleiten und die ersten „Socken“ 500 n. Chr. in Erscheinung traten.
Allerdings fragt sich nahezu niemand, wie es der Strumpf an unseren Füßen geschafft hat, zu solch einem Stilelement zu werde. Es gibt ganze Firmen, die sich nur darauf spezialisiert haben, Socken zu designen. Es ist möglich, Socken personalisieren und diverse Fotos und Motive auf den ulkigen Strumpf drucken zu lassen. So kann zum Beispiel ein geliebter Mensch oder das Haustier täglich an den Füßen mit sich rumgetragen werden. Wobei sich hier die Frage stellt, ob das eigene Gesicht wirklich an den Füßen anderer gesehen werden will!
Wo beginnt die Geschichte der Socken & Strümpfe?
Das Wort Socke kommt wie fast alles aus dem Lateinischen. Der Begriff „soccus“ bezeichnet einen Schlupfschuh oder Pantoffel der Griechen und wurde aus Stoff mit Ledersohle oder ganz aus Leder gefertigt. Sie dienten den Menschen als Schutzschicht zwischen dem Fuß und dem Boden, um Verletzungen vorzubeugen. Die einfachste Ausführung der „Socken“ bestanden damals einfach aus einem Tuch, welches mit einem Band um den Fuß gewickelt wurde.
Technische Errungenschaften, die die Socke Geschichte schreiben ließen!
Bis zur Industrialisierung wurden Socken bzw. Strümpfe per Hand gestrickt, was die Herstellung sehr aufwendig gestaltete. Dadurch waren sie ein Statussymbol für die reiche Oberschicht und wurden den durchschnittlichen Bürger:innen vorenthalten. Die ersten Strickwaren tauchten vermehrt 1254 in Italien auf. Jedoch dienten sie als Schutz für die Hände. Gestrickte Strümpfe setzten sich erst ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts durch. Die für das damalige technische Niveau geniale Erfindung – der Strumpfwirk- oder Handkulierstuhl – wurde 1589 in England vom protestantischen Geistlichen William Lee entwickelt und ermöglichte eine 6-mal schnellere Produktion.
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Industrialisierung der Socken-Entwicklung
Königin Elizabeth verweigerte Lee das Patent auf seine Erfindung, woraufhin er sich nach Frankreich aufmachte, wo ihm unter Heinrich IV. ein Patent erteilt und die erste Strumpfmanufaktur gegründet wurde. Nach dem Tod Heinrichs wurde Lee das Patent wieder entzogen und Wanderarbeiter und ausgewanderte Hugenotten verbreiteten seine Erfindung in ganz Europa. Bis ins 19. Jahrhundert wurde die Wirkmaschine nicht nennenswert verändert. 1860 gelang es dann William Cotton, die Flachkulierwirkmaschine derart umzubauen, dass eine industrielle Nutzung möglich wurde. So konnten Socken und auch Unterhosen immer schneller und günstiger hergestellt werden und wurden auch für die breite Masse zugänglich.
Die moderne Socke von heute
Die ersten Strickwaren, die unsere Füße wärmen und schützen sollten, wurden vorwiegend aus Wolle gefertigt. Heutzutage liegt uns die Welt der verschiedenen Stoffe und Materialien für unsere Socken zu Füßen. Ob Baumwolle, Kaschmir, Merino-, Schaf- oder Alpakawolle, Seide oder Nylon – die moderne Socke kann aus allem Möglichen hergestellt werden und wird ganz nach Bedarf und ihrem Einsatzgebiet angepasst. Die warmen, dicken Wollsocken sind im Winter sehr begehrt, um unsere Füße warmzuhalten. Wohingegen hauchdünne und zarte Seidenstrümpfe oder Nylon-Söckchen von Frauen bevorzugt werden, die ihre Beine in High Heels zur Schau stellen wollen.
Die Socken des 21. Jahrhunderts
Socken sind mittlerweile zum Kultobjekt geworden und dienen oft als Stilelement in der modernen Modewelt. Viele Firmen haben sich darauf spezialisiert, Socken mit lustigen Motiven zu verbreiten und diese immer bunter und extravaganter zu designen. Es gibt mittlerweile auch Socken-Abos, welche laufend dafür sorgen, dass immer ein passendes Paar parat ist. Socken in allen Farben und Formen sind längst keine Neuheit mehr. Die einst nur vom Adel getragene Fußkleidung ist nun in jedem Kleiderschrank zu finden.